Vernetzte Städte: Wenn Sim City Wirklichkeit wird

Auf Grundlage von Business Intelligence und Managementsoftware sehen IT-Riesen, vor allem IBM und SAP, gute Chancen, die Infrastruktur von Städten durchgängig zu verwalten. ZDNet stellt Beispiele vor, in denen die Pläne umgesetzt wurden.

Intelligent integrierte IT-Systeme ermöglichen einerseits die Effizienzsteigerung für bisherige Systeme in Städten, andererseits aber auch technische Innovation und neue Geschäftsmodelle. Diese können sich positiv auf unterschiedliche Aspekte der Arbeit einer Stadtverwaltung auswirken. Etwas verkürzt ließe sich sagen, dass die großen IT-Anbieter jetzt in die Realität umsetzen wollen, was das Spiel Sim City vor Jahren schon in der Fantasiewelt seiner Fans konnte: Die Stadt per Mausklicks vom PC aus zu verwalten.

Inwieweit sich Vorteile und neue Möglichkeiten bei der Verkehrsbeeinflussung und Steuerung ergeben, wurde bereits in einem anderen Beitrag bei ZDNet besprochen. Daneben wird aber auch bei der Energieversorgung, der öffentliche Sicherheit oder der Betreuung sozial Schwacher erhebliches Potenzial gesehen.

Energieversorgung

Die Zukunft ist grün – aber für jede Stadt ist es dorthin ein weiter Weg voller Veränderungen. Um beispielsweise Strom aus Windkraftanlagen statt aus AKWs nutzen zu können, müssen die Energieerzeuger neue Wege beschreiten. Das hat Ecotricity getan, der erste grüne Stromerzeuger Großbritanniens. Dessen Geschäftsmodell sieht vor, die Einnahmen in Windkraftanlagen zu investieren. Ziel ist es, eine Million Kunden dafür zu begeistern. Allerdings sah Firmengründer Dale Vince erheblichen Bedarf bei der Reduzierung der Verwaltungskosten und einer zuverlässigeren Abrechnung.

Abhilfe schaffen sollte die Einführung der SAP-Software Industry Specific Solution for Utilities und die damit verbundene Optimierung der Prozesse. Der ROI wurde nach sieben Monaten erreicht. Nun gewinnt Ecotricity tausend neue Kunden pro Monat, kann die Abrechnungen der Stromkunden wesentlich korrekter als zuvor vornehmen und kosteneffizient erledigen. Die Anzahl der unzufriedenen Kunden sank um 15 Prozent.

In Australien wird 80 Prozent des Energiebedarfs von alten Kohlekraftwerken gedeckt. Sie sind für ein Drittel aller CO2-Emissionen des Kontinents verantwortlich. Durch zentralisierte Leitungen wird der Strom zu den Abnehmern transportiert, wobei jedoch ungeheure Strommengen verschwendet werden.

In Zukunft soll in Australien Energie vor allem dezentral durch Wind-, Wasser- und Sonnenenergie erzeugt und über ein Smart Grid – also ein intelligentes Stromnetz – zu den Verbrauchern geleitet werden. Die Generatoren, Leitung und schließlich die Stromzähler erzeugen Unmengen von Daten, die es auszuwerten gilt. Denn nur so lässt sich die Effizienz und die korrekte Steuerung des neuen Systems gewährleisten.

Auch in Deutschland laufen bereits Versuche, solche Konzepte umzusetzen. Beipielsweise experimentieren SAP mit Rheinenergie im Raum Köln und Siemens mit einem lokalen Anbieter im Allgäu.

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